Georg Christian Oeder Ein Leben
- mit mehr als einem Einsatz
Von Ernst Willumsen
"Ihn segnet der dänische Bauer, für den sein mutiger Anspruch die erste Botschaft der Freiheit war"
Diese Zeilen sind in ein Grabdenkmal auf dem Friedhof in Oldenburg eingraviert. Wiedewelt hat das
Denkmal geschaffen,
die Inschrift wurde in ihrer Gesamtheit von einem lokalen Beamten und Freund verfasst.
Aber um wen handelt es sich an diesem fernen Ort, weit weg von Dänemark - und mit so großen Worten?
In dem Grab ruht Georg Christian Oeder - seit Januar 1791.
Wer war er, und warum erhielt er dieses Nachleben?
Es gibt Menschen, die von der Nachwelt besser für Handlungen erinnert werden, die außerhalb ihres
eigentlichen
Wirkungsfeldes lagen, als für das, was sie in ihrem täglichen Tun ausführten.
Einer von ihnen war Oeder.
Wenn wir in Kürze das 200-jährige Jubiläum der Aufhebung der Leibeigenschaft 1788 feiern, wird er einer
von denen sein,
deren Namen mit Dankbarkeit und Ehre genannt werden.
Über gewundene Wege zu einem Ziel
Sein Leben verlief so interessant, dass wir in aller Kürze die äußeren Linien seiner Existenz skizzieren
können.
Er wurde am 3. Februar 1728 in Ansbach geboren, ca. 150 km nördlich von München, zwischen Nürnberg und
Rothenburg. Sein
Vater war Rektor der Lateinschule, und er wuchs in ländlicher Umgebung bei seiner Großmutter in
Feuchtwangen auf, bis
der Vater protestantischer Bischof und Dekan am Ort wurde, und der Junge kehrte ganz natürlich ins
Elternhaus zurück.
Selbst in unseren Tagen ist Feuchtwangen ein typisches „grünes“ Gebiet; direkt außerhalb der Grenzen der
Kleinstadt
beginnen Felder, Wiesen und kleine Wälder die Landschaft zu prägen. Sicherlich hat diese ländliche
Idylle und Erziehung
die späteren Interessen des Jungen beeinflusst. Der Vater bildete seine Söhne so aus, dass sie an der
modernsten
Universität der Zeit, der in Göttingen, die 1737 gegründet wurde, aufgenommen werden konnten. Hier hielt
sich Georg
Christian Oeder von 1746 bis 1749 auf. Er studierte Medizin, erweiterte seine Studien jedoch unter dem
europaweit
berühmten Albrecht von Haller auch auf die Botanik, wo die Pharmazie ein Zwischenstück war. Darüber
hinaus saugte er
Wissen über Staatswissenschaft, Statistik und politische Finanzwissenschaft auf.
1749 verließ Oeder Göttingen, um als Arzt in Schleswig zu praktizieren. Was führte ihn nun dorthin?
Zum einen hatte er mit anderen jungen Leuten studiert, die Verbindungen zu Schleswig hatten, zum anderen
gab es die
verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen dem dänisch-norwegischen Hof und Hannover, zu dem die
Universität damals
gehörte. Also finden wir ihn in Schleswig als praktizierenden Arzt. Aber es gab auch noch jemand
anderen, der ihn dort
„fand“, nämlich den neuen Außenminister des Monarchie (Obersekretär der deutschen Kanzlei), Johan
Hartvig Ernst
Bernstorff. Bernstorff wünschte, dass Dänemark (wie Schweden) sich zum Beispiel in der botanischen
Tätigkeit hervortat,
und da er genug über Oeders Studien, Interessen und Kenntnisse auf diesem Gebiet erfahren hatte, rief er
ihn 1751 nach
Kopenhagen, nachdem er ihn in Schleswig begrüßt hatte.
Lassen wir seine Promotionsdisputation an der Universität Kopenhagen nicht unerwähnt, die nicht
besonders gut verlief.
Er wurde (als Fremder) ein Opfer von Neid und Studentenunruhen, die die Vorstellung völlig zerstörten.
Aber der König
ging den Weg, dass Oeder zum königlichen Professor ernannt wurde, und ein botanisches Institut erblickte
mit Oeder als
Leiter das Licht der Welt - zusammen mit einem botanischen Garten, der außerhalb von Amalienborg
angelegt wurde, wo
jetzt das Ende der Amaliegade sich dem Gefion-Brunnen nähert - direkt bei der alten Zollstation.
Gleichzeitig mit der Anlage dieses Gartens reiste Oeder zunächst durch Europa, um zu studieren, wie
andere Orte die
Sache angegangen waren.
Die Verbindung zwischen Pflanzenwachstum und Landwirtschaft
Wenn man so reist wie Oeder, bleibt es nicht aus, dass man einen starken Eindruck von der Lebensweise der Bevölkerung, insbesondere der Bauern, bekommt. In seinen Reiseberichten an seine Vorgesetzten, J.H.E. Bernstorff und A.G. Moltke, legte er zunehmend weniger Wert auf die botanische Seite, die den beiden Staatsmännern wohl nur oberflächlich bekannt war; aber Oeder wusste, dass beide sich für das Wohlergehen des Gewerbes interessierten, zu dem die Landwirtschaft natürlich einen sehr wichtigen Platz einnahm. Da Oeder, wie bereits erwähnt, in Göttingen Staatswissenschaften und Aktuariat kennengelernt hatte, konnte er in seinen Berichten sein Wissen mit dem, was er vor Ort sah, vergleichen und so seine Vorgesetzten in direkteren Kontakt mit der Realität bringen.Die Probleme der Landwirtschaft in den Königreichen wurden damals von zwei vorherrschenden Elementen geprägt: den Bewirtschaftungsformen der Landwirtschaft und der Beständigkeit der Bevölkerung (im Hinblick auf die militärische Rekrutierung für die Landmiliz). Oeder war persönlich ein Gegner einer Söldnerarmee und hielt es für am glücklichsten, wenn ein Land sich mit eigenen Streitkräften verteidigen könnte. Er erkannte die schädlichen Auswirkungen der Leibeigenschaft und Fronarbeit auf die Arbeitsmoral der Bauern. Deshalb kam es ihm gelegen, als Graf A.G. Moltke ihn 1769 bat, seine Gedanken in einer Schrift niederzulegen. Er begann sofort damit; aber als er das
Ergebnis seiner Arbeit übergeben sollte, hatte Moltke seine Meinung geändert. Vielleicht befürchtete er, dass Oeder zu weit gegangen war; vielleicht war er stark von seinen Standesgenossen innerhalb des Landadels beeinflusst worden, die große Reformen ungern sahen. Jedenfalls bot er Oeder eine „Gratifikation“ von 100 Talern (entsprechend einem Monatsgehalt) an, um die Sache ruhen zu lassen. Diese Haltung passte Oeder nicht, und noch vor Jahresende war die Schrift auf Deutsch erschienen - im deutschen Original in Frankfurt und Leipzig, in einer dänischen Übersetzung (von Barthold Joh. Lodde) in Kopenhagen.
Zwar erschien die Schrift damals anonym, wurde aber später mit dem Namen des Autors nachgedruckt. In jedem Fall erregte sie großes Aufsehen.
Bedenken über die frage:
Wie Freiheit und Eigentum der Bauernschaft in den Ländern verschafft werden könnten, in denen beides
fehlt.
Die Schrift umfasst insgesamt 132 Seiten im Oktavformat, was in vielerlei Hinsicht praktisch war, da man sie in einer geräumigen Tasche oder einem Beutel mit sich führen konnte. Bereits der Titel zeigt, dass die Schrift in allgemeinen, neutralen Begriffen gehalten ist, da von „den Ländern“ die Rede ist, - und das könnte ja überall sein. In der Einleitung erwähnt der Autor dies auch und fügt hinzu, dass er sich bemüht, sich von moralischen Gründen und Vorstellungen fernzuhalten, dass die Einschränkung der Freiheit der Bauern der einzige Grund für die Übel der Zeit sei, und dass eine merkliche Erhöhung der Tugenden unmittelbar mit der Ausweitung der Freiheit einhergehen würde. Als Grundlage für die Bewertung der Verhältnisse leitet er die möglichen Zustände in acht Stufen ein, die erwähnenswert sind:
1. Sklaverei, bei der der Bauer und seine Familie leibeigen sind und keinen Schutz durch das Gesetz haben.
2. Sklaverei, jedoch unter Schutz und Aufsicht des Gesetzes.
3. Erbpacht auf Lebenszeit mit Fronarbeit – zwar mit persönlicher Freiheit, aber ohne schriftliche und gesetzliche Bestimmung des Umfangs der Fronarbeit.
4. Erbpacht auf Lebenszeit – mit gesetzlicher Festlegung der Fronarbeit.
5. Erbpacht mit festgelegter Fronarbeit.
7. Erbpacht ohne Fronarbeit – gegen Abgaben.
8. Eigentum von Höfen gegen bedingte Fronarbeit. Eigentum von Höfen gegen Abgaben an den Besitzer – ohne Fronarbeit – mit vollständiger bürgerlicher Freiheit – jedoch mit ständiger Verbindung zwischen dem Hof und dem Gut – der Hof bleibt ein Teil davon.
Obwohl der Autor absolut ein Befürworter der achten und letzten Form ist, zwingen ihn die Verhältnisse der Zeit, die anderen Lösungen als Stadien auf dem Weg zum Wünschenswerten zu diskutieren.
Die Bedeutung der Bevölkerungszunahme
Georg Chr. Oeders staatswissenschaftliche und mathematische Studien haben ihn zu einer
staatspolitischen Bewertung der
Bedeutung der Bevölkerungszahl geführt – sowohl im militärischen als auch im gewerblichen Sinne. Er
legt dar, dass der
Bevölkerungsteil, von dem ein Bevölkerungswachstum erwartet werden kann, die Landwirtschaft ist;
aber er weist darauf
hin, dass dies nur geschehen kann, wenn sich der Zustand dieser Bevölkerungsgruppe wesentlich
verbessert. Die Situation
ist jedoch so, dass die Gutsherren nicht wünschen, die Bauernländereien auf Kosten des Hauptgutes zu
erweitern. Im
Gegenteil, sie verringern nach besten Kräften die Anbaumöglichkeiten der Bauern und halten dadurch
ein natürliches
Bevölkerungswachstum in Schach. Eine florierende Landwirtschaft ist Voraussetzung für ein blühendes
städtisches Gewerbe,
und mit dieser Betrachtung kommt Oeder dazu, über die industrielle Entwicklung der Gesellschaft zu
schreiben. Er meint,
dass eine Vermehrung der Landbevölkerung nicht nur „Hände“ für eine intensivere Landwirtschaft geben
kann, sondern auch
der wachsenden Industrie zusätzliche Arbeitskräfte verschaffen kann.
Wie bereits erwähnt, hat die Sache auch militärische Aspekte, und schon in dieser Abhandlung zeigt
Oeder, dass er eine
nationale Armee den Söldnertruppen vorzieht. Er drückt sich an einer Stelle folgendermaßen aus: „Die
Regierung, die
einen verlässlichen Zustand wünscht, der nicht auf der Freundschaft und dem Lauf der Welt beruht,
sondern auf den
eigenen Kräften des Staates, sodass sie, wenn auch äußeren Einflüssen unterworfen, dennoch keine
Erschütterung und
keinen Untergang fürchten muss, - eine solche Regierung muss darauf achten, dass der Zustand der
Bauernschaft diesem
Ziel entspricht.“ Und er fügt hinzu, dass er so schreibe – „nicht nur um Fürsten zu gefallen, die
keine anderen Kriege
führen als Verteidigungskriege“...! Zu diesen Gedanken fügt er dann einen Plan hinzu, wie eine
zweckmäßige militärische
Ausbildung stattfinden kann und wie viel sicherer es wäre, sich auf den Schutz der Menschen vor Ort
zu verlassen als auf
eine Verteidigung, die nur für Geld beschafft wird und bei der Begriffe wie Treue und Loyalität
keine Bedeutung haben.
Über die Aufteilung von Hauptgütern
Es ist Oeder völlig klar, dass selbst eine teilweise Übertragung des Bauernlandes an diejenigen,
die es bewirtschaften,
auf Widerstand bei Adel und anderen Gutsherren stoßen wird, da Tradition und Eigentumsrecht tief
verwurzelt sind. Er
versucht, seinen Standpunkt aus einer Reihe logischer Überlegungen zu argumentieren, die auf das
Wohl des Staates und
der Gesellschaft abzielen. Er versteht daher auch den Gutsherren besser, der seinen Hof ständig
bewohnt – wie es seine
Vorfahren getan haben – und weist darauf hin, dass es immer häufiger vorkommt, dass der Gutsherr
seinen Herrensitz nur
für eine kurze Zeit im Jahr bewohnt und den Rest von Verwaltern und Pächtern regeln lässt. Das
ganze Verhältnis verliert
seinen menschlichen Inhalt und endet in einer rein wirtschaftlichen Angelegenheit. Die
Möglichkeit einer Veränderung
sieht er in einer Änderung des Abgabensystems, und er glaubt auch, dass eine Betrachtung des
Verhältnisses aus der Sicht
mehrerer Generationen mehrere Eigentümer von der Zweckmäßigkeit der Aufteilung des Gutes
überzeugen wird.
Über die rechtliche Stellung des Bauern hat er einiges zu sagen. Er versucht unter anderem, die
wirtschaftlichen Rechte
des Gutsherrn und dessen Rechte über die Person des Bauern zu trennen. Er bestreitet nicht die
wirtschaftlichen Rechte
des Gutsherrn, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass eine praktische Übertragung an die
Bauern auch die Entwicklung
von Versicherungseinrichtungen erfordert, damit der Bauer zum Beispiel im Falle eines
Brandschadens nicht mittellos
dasteht, weil er nichts anderes besitzt als den Hof und dessen Inventar, Fahrnis und Ernte (im
Gegensatz zum Gutsherrn,
der oft mehrere andere Güter besitzt).
Jeder Übergang von einem Zustand in einen anderen ist schwierig; zum Glück kann der Autor auf
Gebiete hinweisen, in
denen zum Beispiel ein Fürst den Weg durch wesentliche Änderungen auf seinem Kronland gezeigt
hat. Eine der
Voraussetzungen für eine vernünftige Aufteilung und eine gerechte Festsetzung von Abgaben beruht
auf einer
Katastervermessung und Bewertung des gesamten Gebiets – des Gutes, der Region, des Staates. So
können die Abgaben auch
in Naturalien und nicht in Geld festgesetzt werden. Man muss nicht nur die Größe des einzelnen
Landgebiets kennen,
sondern auch dessen Qualität und Ertragsfähigkeit. Und um die schwankende Natur des Geldwesens
zu vermeiden, wird auf
Naturalabgaben hingewiesen. Gleichzeitig warnt Oeder jedoch davor, das Kataster und die
Bewertung des Landes häufig zu
ändern. Man muss wissen, wo man steht, und eine Stabilität in diesen Bereichen ist von großer
Bedeutung für die
Gesellschaft.
Zusäße zu Bedenken
Nachdem zunehmend Beiträge gegen die „Überlegung“ auftauchten, begann Oeder ein Manuskript als
Antwort darauf zu
schreiben. Er kam jedoch nie weiter als bis zu einigen erläuternden Kommentaren zu den ersten 39
Seiten. Dann trat die
Änderung seiner Position ein, die ihn stoppte. Dies drückt er auch in seinem Vorwort zum „Anhang“
aus (erschienen 1771,
auf Deutsch, 67 Seiten, Oktavformat). Auch diese Schrift war anonym, aber er nimmt an, dass viele
Leser der „Überlegung“
mit seiner „Identität und den Umständen“ vertraut waren.
Natürlich muss er feststellen, dass viele sein Schriftstück gelesen haben, wie der Teufel die Bibel
liest. Er sieht sich
gezwungen, noch einmal seine grundlegenden Standpunkte und seine Motivation, überhaupt über das
Thema zu schreiben,
darzulegen. Er sieht sich auch gezwungen (als Nachhilfe für geistige Zwerge), den Unterschied zu
erläutern, der damals
zwischen dem Königreich und den Herzogtümern in mehreren Bereichen der Landwirtschaft bestand. Er
gibt auch eine
historische Darstellung der Rekrutierung der Landmiliz in Dänemark/Norwegen, um sein Anliegen für
etwas in Richtung
„allgemeiner Wehrpflicht“ verständlich zu machen. Von besonderem Interesse in seinem Opus 2 auf
diesem Gebiet ist der
Vergleich zwischen dänischen und ausländischen Verhältnissen. Er zeigt auf, wie bereits 1660 in
Großbritannien durch
Parlamentsbeschluss und Gesetz die Fronarbeit und jede Art der persönlichen Unterwerfung abgeschafft
wurden. Ein
Gutsherr verteilt in der Regel sein Gut auf größere und kleinere Wirtschaftshöfe und behält
normalerweise einen
einzelnen an seinem Hauptsitz für den eigenen Haushalt – häufiger übrigens für die Weidewirtschaft
als für den Ackerbau.
Die übrigen werden für eine bestimmte Dauer zu einem vereinbarten Preis verpachtet. Zum Zeitpunkt,
als Oeder seine
„Anhänge“ schreibt, scheint die britische Landwirtschaft in einem blühenden Zustand zu sein, und der
Adel selbst ist
angesehen und lebt in Pracht und Freude auf seinen Gütern. Man kann sich auch über einen
beträchtlichen
landwirtschaftlichen Export freuen.
Und so fragt man sich, was aus dem Adel hierzulande werden soll, wenn man die Güter aufteilt.
Im „Anhang“ hat Oeder auch noch einmal Gelegenheit, die Vorteile der Bewirtschaftungsform zu
betonen, die zuvor unter
Punkt 8 beschrieben wurde, und er spezifiziert seine Bevölkerungszahlen für die verschiedenen
Landesteile der Reiche.
„Die Bevölkerungsmenge wird durch die Menge der Nahrungsmittel bestimmt“, zitiert er aus den
damaligen
nationalökonomischen Theorien. Er zeigt auch die bestehenden Möglichkeiten für eine erfolgreiche
Aufteilung der
bestehenden Fronhöfe auf und unterbreitet Vorschläge zur Größenordnung in den verschiedenen
Provinzen. Es ist Oeders
Auffassung, dass der Staat an sich keine großen Mittel in die Gewerbeentwicklung investieren muss,
sondern die
Gesetzgebung die Entwicklung in die richtige Richtung lenken muss. Zur Beschreibung des
Verhältnisses zwischen Land und
Stadt nimmt er ein anschauliches Beispiel aus Røros in Norwegen. Insgesamt entsteht der Eindruck,
dass Oeder auf seinen
Reisen der norwegischen Bevölkerung so nahe gekommen ist und daher viele unverblümte Informationen
erhalten hat, dass er
mit größter Freude (und auch mit größter Bewunderung) die Leistung des norwegischen Bauern auf
seinem Land schildert.
Die Auswirkungen von Oeders Schriften
Es steht außer Frage, dass Oeders Schriften großes Aufsehen erregten. Die progressiven Kräfte fanden
viele ihrer eigenen
Gedanken in seiner Darstellung wieder; aber viele größere Gutsbesitzer empfanden sie als anmaßend.
Oeders Grabredner,
Gerhard Anton von Halem, schreibt folgendermaßen: "Die großen Gutsbesitzer waren unzufrieden. Sie
waren der Meinung,
dass sie ein wichtiges Interesse daran hatten, dass die Leibeigenschaft nicht aufgehoben wurde. Ihre
Bauern sind
gewissermaßen ihre Diener und gehören nur dem Staat durch sie. Die Aufhebung der Leibeigenschaft,
glaubten sie, würde
diese Bindung lösen; die gesamte Souveränität über die Bauern würde sofort auf die Regierung
übergehen, folglich würde
die Struktur der Landwirtschaft und damit auch ihr großer Einfluss in Regierungsangelegenheiten
seine starke
Unterstützung verlieren. Nun wurde die Leibeigenschaft als der größte Schatz des Adels gepriesen,
und es wurde
wiederholt betont, dass ihre Aufhebung nur darauf abzielte, den Adel und damit den gegenwärtigen
Zustand auf dem Land zu
unterdrücken. Offiziell wurde eine andere Sprache geführt. Man wünschte sich, dass die Aufhebung des
Verhältnisses
zwischen Gutsbesitzer und Bauern zu einer Rebellion gegen die Souveränität gemacht würde. "Der
Verfasser der
Überlegung", hieß es, "würde den Bauern eine Freiheit zugestehen, die selbst in den freiesten
Staaten undenkbar ist. Es
fehlt nur noch, dass die Bezeichnungen für Grafschaften, Baronien und Herrenhöfe (gemäß dem
Vorschlag des Verfassers)
aufhören zu existieren, - dann wird man vollständig republikanisch sein."
Diese letzten Zeilen könnte man in einem Schriftstück finden: "Betrachtungen zur Verbesserung des
Landwesens in
Dänemark, verfasst von einem Patrioten", - veröffentlicht in Kopenhagen 1769. Oeders eigene Antwort
auf diese Schmähung
lautet wie folgt: "Es tut mir leid, dass ein so höflicher Mann wie der Verfasser dieser
"Betrachtungen" sich nicht davon
abhalten kann, ein "argumentum ad invidiam" zu verwenden. Der Verfasser der "Überlegung" - (also ich
selbst O.A.) - der
es gewagt hat, seine Arbeit einem souveränen Monarchen zu widmen, scheint nach Ihrer Interpretation,
meine Herren,
republikanische Ansichten zu haben, und also: "Hic niger est!" - nicht wahr. Und Sie würden gerne
die Untersuchungen
über das Verhältnis zwischen Gutsbesitzern und Bauern zu einem Verbrechen gegen die Souveränität
machen! Also hatte ich
doch Grund, ein paar Worte über hassvolle Denkweisen und Despotie von den Gutsbesitzern zu äußern,
die für das Vergnügen
kämpfen, über ihre Mitbürger zu herrschen und für ihre "majestätischen Rechte". Ich kann nicht
glauben, dass diese
Wendung, die Sie der Sache gegeben haben, beim gekrönten Menschenfreund, dem wir beide unsere
Schriften gewidmet haben,
gut ankommen wird. Was Ihre Besorgnis um den Adel betrifft, verweise ich auf das Beispiel aus
England, und bezüglich
Ihres Verständnisses von Freiheit (§1), das Sie nach der Art der Regierung gestalten wollen,
verweise ich auf meine
vorherigen Überlegungen hier."
Oeders schärfster Gegner im Jahr 1769 war sein Zeitgenosse Joachim Otto Schack-Rathlou (1728-1800),
der vier Jahre
später, als Oeder von Kopenhagen nach Oldenburg gedrängt wurde, über ihn sagte: "- er war ein
schädlicher Mann für
Dänemark!" Zu dieser Zeit war Schack-Rathlou auf dem Gipfel seiner Macht. Er war ein entschiedener
Gegner der
Bauernbefreiung, und das Einzige, was in dieser Hinsicht zu seinem Lob gesagt werden kann, ist, dass
er die volle
Konsequenz aus seiner Position zog, als er nach der Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahr 1788
seinen Rücktritt als
Ministerpräsident einreichte, Kopenhagen verließ, um auf seinen Gütern zu leben und nie wieder am
öffentlichen Leben des
Landes teilnahm. Es kann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgegangen werden, dass gerade
Schack-Rathlou der Verfasser
der erwähnten "Betrachtungen" war.
Die Jahre 1769 - 1773
Mit der Vielseitigkeit, die Georg Christian Oeder auszeichnete, beschäftigte er sich in diesen Jahren
unter anderem mit
der Impfung von Vieh, wobei er eine Reihe von Versuchen auf Aunø bei Næstved initiierte und leitete. Er
machte
spezifische Vorschläge zur Reorganisation der militärischen Witwenkasse, deren Berechnungsgrundlage
hoffnungslos war und
völlig unangemessene Anforderungen an die Zukunft stellte. Mit seinem mathematischen und aktuariellen
Wissen entwickelte
Oeder einen Plan, dessen Zinsgrundlage tatsächlich bis in die 1970er Jahre in dänischen
Lebensversicherungsunternehmen
„bestand“.
Mit den Beweisen für sein fundiertes Wissen und Verständnis für gesellschaftswirtschaftliche Probleme,
die er geliefert
hatte, war es kaum überraschend, dass er am 5. Januar 1771 zum Finanzrat ernannt wurde, nachdem er 1770
auf Einladung in
die General-Land-Versenkommission eingetreten war. Dort trug er auch zur Erlassung der Verordnung vom
20. Februar 1771
über die „Festsetzung der Frondienste in Dänemark“ bei und hatte somit die Gelegenheit, einige seiner
Theorien in die
Praxis umzusetzen.
Als Struensee im Januar 1772 verhaftet und angeklagt wurde, nutzten Oeders Gegner die Gelegenheit, ihn
in den
Hintergrund zu drängen. Er hatte jedoch nichts getan, was ihm zur Last gelegt werden konnte, und sein
Verhältnis zu
Struensee war rein dienstlicher Art – korrekt, freundlich, aber unpersönlich. Daher wurde er in ein
politisches
„Hüttendorf“ versetzt.
Bereits im Juni 1772 wurde Oeder zum Stiftsamtmann in Trondheim ernannt, nachdem er die Ernennung zum
gleichen Amt in
Bergen abgelehnt hatte. Während Oeder sich mit seiner kranken Frau auf einer Kurreise in Deutschland
befand, entschied
die Regierung, ihn von diesem Amt zu entbinden und es einem Offizier zu übertragen – „aus militärischen
Gründen“, wie es
hieß. Als Oeder dies bei seiner Rückkehr erfuhr, stellte er ein Gesuch bei der Witwe Juliane Marie und
dem Erbprinzen
Frederik. Dies geschah durch Oeders Bruder, der zu diesem Zeitpunkt Hofrat bei Herzog Ferdinand von
Braunschweig war,
der wiederum der Bruder von Juliane Marie war. Trotz der Anweisung der Regierung, sich in Holstein
aufzuhalten, begab
sich Oeder nach Kopenhagen, um sein Anliegen persönlich bei den königlichen Personen vorzubringen.
Man hatte ihm ein Amt als Amtmann in Holstein in Aussicht gestellt; doch seine Anfrage lenkte die Sache
in eine andere
Richtung. Durch Vermittlung unter anderem von A. P. Bernstorff erhielt Oeder nun das Angebot für die
Position des
Stiftsamtmanns und Landvogts in Oldenburg. Das Angebot hatte jedoch den komplizierten Hintergrund, dass
man unmittelbar
vor einer Abspaltung Oldenburgs aus der dänisch-norwegischen Monarchie stand. In Verhandlungen mit
Russland hatte man
bereits vor mehreren Jahren Oldenburg gegen gewisse Rechte in Gottorp getauscht. A. P. Bernstorff ließ
Oeder verstehen,
dass man zu diesem Zeitpunkt nicht weiterkommen konnte. Damit endete Oeders öffentliche Tätigkeit für
Dänemark-Norwegen,
jedoch keineswegs sein Interesse an den Monarchien. Seine kränkliche Frau blieb in der
Schleswig-holsteinischen Region,
wo sie drei Jahre später starb. Er selbst zog nach Oldenburg, um im Alter von 45 Jahren eine neue Phase
seines Lebens zu
beginnen.
Oldenburg - ein Zufluchtsort
Es war eigentlich ziemlich lächerlich, dass Oeder auch zum Landvogt ernannt wurde. Immerhin
bedeutete das, dass er die
höchste Gerichtsbarkeit im Land repräsentierte - er, der sich überhaupt nie mit Rechtswissenschaften
beschäftigt hatte.
Aber das Glück lächelte ihm dieses eine Mal zu. Die Landesregierung in Oldenburg verband nämlich
einen jungen Juristen,
Gerhard Anton von Halem, mit seinem Amt, der später zum Assessoren bei ihm ernannt wurde. Das war
für beide von großem
Nutzen und Freude. Von Halem erreichte aufgrund seines talentierten Einsatzes schnell eine steile
Karriere, und Oeder
konnte sich mit Fällen beschäftigen, die sowohl von größerem Interesse waren als auch wo sein Wissen
seinem neuen Land
zugutekommen konnte. Die folgenden Jahre waren in vielerlei Hinsicht einige von Oeders besten. Er
ging eine neue Ehe
ein. Seine Gedanken zu Witwenkassen und Sparen führten zur Gründung der ersten Sparkasse in
Deutschland. Sie befindet
sich immer noch auf dem Marktplatz in Oldenburg. Sein Interesse an Vermessungswesen und ähnlichem
führte dazu, dass der
dänische Vermesser Casper Wessel, verwandt mit Joh. Herm. Wessel und auch Tordenskjold, hinzugezogen
wurde. In den
folgenden Jahren führte er Vermessungen und Kartierungen des Herzogtums Oldenburg durch und führte
ein Katasterwesen
ein, das für andere deutsche Staaten ein Vorbild war. Einige der letzten Probleme, an denen Oeder in
seinem Leben
arbeitete, waren Papiergeld. Er entwarf einen Plan dafür, - auch einen Plan zur Vermeidung von
Fälschungen; aber man
kann nicht sagen, dass er ein uneingeschränkter Befürworter ihrer Einführung war; er hätte sich
sicherlich mehr für die
"geldlose" Gesellschaft interessiert. In diesen Jahren veröffentlichte er erneut sowohl
"Überlegungen" als auch
"Ergänzungen" (er fügte sogar ein paar Abschnitte hinzu,) - diesmal erfolgte die Veröffentlichung
öffentlich unter
eigenem Namen. Das Werk wurde in Altona veröffentlicht - also auf dänischem Gebiet.
In der Zwischenzeit hatte sich im dänischen Staatsapparat der Wind gedreht, und der Zeitpunkt für
die Wiederaufführung
dürfte richtig "getimt" gewesen sein. Die Männer, die nun in Kopenhagen tonangebend waren, fanden es
angemessen, die
Vorarbeiten zur Gesetzgebung über die Aufhebung der Leibeigenschaft zur Überprüfung nach Oldenburg
zu schicken. Von den
Befreiern der Bauern, insbesondere A. P. Bernstorff und Chr. D. Reventlow, wurde Oeder sicherlich
als einer ihrer
eigenen betrachtet. Hätte er zu diesem Zeitpunkt zurück nach Dänemark zurückkehren wollen, wäre der
Weg sicherlich offen
gewesen. Aber die Zeit war verpasst. Seine Gesundheit war nicht besonders gut, und er zog es vor,
dort zu bleiben, wo er
jetzt war. Nach wenigen Wochen Krankheit verstarb er am 28. Januar 1791.
Er wurde auf dem neu angelegten Friedhof außerhalb der Stadt beigesetzt, und auf seinem Grab wurde
das erwähnte Denkmal
des dänischen Bildhauers Johannes Wiedewelt errichtet. Ein Beweis für die Dankbarkeit der dänischen
Regierung zeigt sich
unter anderem darin, dass seine Kinder nach seinem Tod die dänische Staatsbürgerschaft neben ihrer
gebürtigen
oldenburgischen und auch der ansbachischen aus der Heimatstadt ihres Vaters erhielten.
Der Mensch Georg Christian Oeder
Oeder war zugleich ein mitteilsamer und ein verschlossener Mensch. Wo er glaubte, dass es dem Gemeinwohl
und der
Aufklärung dienen könnte, war er ein überaus fleißiger Schriftsteller; was jedoch ihn selbst und seine
persönlichen
Angelegenheiten betraf, war er sehr zurückhaltend. Deshalb verfasste er auch keine Autobiographie, und
die Briefe, die
von ihm erhalten sind, behandeln alle sehr konkrete sachliche Themen, die nichts Wesentliches über den
Menschen Georg
Christian Oeder verraten.
Alles Wesentliche, was man über ihn weiß, stammt daher von seinem Mitarbeiter aus seinen späteren
Jahren, dem Juristen
und Dichter Gerhard Anton von Halem. Dieser wurde Oeder als juristischer Berater und Wegbegleiter
zugeordnet, als er
1773 nach Oldenburg kam. Von Halem selbst hatte seine Wurzeln in Oldenburg. Nach Oeders Tod im Jahr 1791
schrieb er das
kleine Buch "Andenken an Oeder", das 1793 in Altona erschien. Das Erinnerungsbuch widmete er Oeders
Witwe.
Ein einfacher Mann im Umgang war Oeder wohl kaum – das hat in der Familie Tradition. Aber er war ein
Mann, der den Mut
zu seinen Überzeugungen hatte. Er besaß Zivilcourage, was er unter anderem zeigte, als er sich weigerte,
gegen Struensee
auszusagen, obwohl er dessen moralischen Habitus an sich nicht besonders schätzte. Struensee hatte Oeder
stets korrekt
und ehrenhaft behandelt – das sollte nicht mit dummen Gerüchten und Verleumdungen belohnt werden. Es ist
klar, dass eine
solche Handlung Oeder selbst unter den kleinen Männern der Ereignisse schaden musste. Dass das, was wohl
als Strafe
betrachtet werden sollte, so gut endete, ist ebenfalls Oeders ganz eigenes Verdienst. Vielleicht passte
seine Psyche
besser zu Herzog Peter Friedrich Ludwig in Oldenburg – ein anderer junger Mann, der Oeders Verdienste zu
schätzen
wusste.
1788 erschien in Kempten eine Schrift, "Authentische und höchst bemerkenswerte Nachrichten über die
Geschichte der
Grafen Struensee und Brandt. Zum ersten Mal übersetzt und gedruckt nach dem französischen Manuskript
eines hochrangigen
Anonymen". Die Schrift wird einem kleinen Kreis von Personen zugeschrieben, darunter H. P. Sturz, der
gleichzeitig mit
Oeder nach Oldenburg kam, sowie Landgraf Carl von Hessen, S. O. Falkenskjold und – Georg Christian
Oeder. Der
hochrangige Anonyme soll der Landgraf gewesen sein, der dem dänischen Hof nahe stand. In ihrer
Nüchternheit ähnelt der
Stil auffallend Oeders eigenem.
Das kleine Buch versucht, eine dokumentarische Darstellung der dramatischen Ereignisse in Kopenhagen im
Januar 1772 zu
vermitteln. Obwohl Struensee in dem Buch keineswegs verherrlicht wird, wird er für die meisten der
Anklagen, für die er
verurteilt wurde, rehabilitiert. Die Darstellung von Königin Caroline Mathilde ist liebevoll, fast
ritterlich. Man kann
sich sehr gut vorstellen, dass Oeder als "Redakteur" dieses Buches fungierte.
Ein halbwegs glückliches Familienleben erlebte Oeder erst nach 1776, als er zum zweiten Mal heiratete.
Catharine Gertrud
Mattiesen war die Tochter von Conrad Mattiesen, der Justizrat und Ratsherr in Altona war. Sie war 21
Jahre alt, als die
Ehe geschlossen wurde, und sie überlebte ihren Mann bis 1807. Es sagt etwas über Oeder aus, dass er bis
zu seinem Tod
ein ausgezeichnetes Verhältnis zur Familie seiner ersten Frau, der Familie Ericius in Schleswig,
bewahrte.
Auch seine Kontakte zur Heimatregion um Ansbach und Feuchtwangen wurden aufrechterhalten, wie die
Kirchenbücher in
Oldenburg zeigen, da mehrere Mitglieder der „heimischen“ Familienlinie als Paten bei der Taufe seiner
Kinder auftraten.
Um seiner Kinder willen wurde er 1784 in den Ritterstand aufgenommen, damit sie ein „von“ in ihre Namen
aufnehmen
konnten. Er selbst betrachtete solche Dinge wohl mit einem Lächeln, und seine Position in der
wissenschaftlichen und
politischen Welt hatte es sicherlich auch nicht nötig.
Obwohl er – wie so viele andere Familienväter seiner Zeit – im täglichen Leben ein ernster Mann war,
soll er doch einen
angemessenen Sinn für Humor gehabt haben. Gegenüber Halem hat er mehrmals über seine Ernennung zum
Landvogt gescherzt –
ohne den geringsten juristischen Hintergrund. "Es fehlte nur noch, dass man mich auch zum Bischof
gemacht hätte", soll
er gesagt haben.
Es muss ihm sowohl Freude als auch Zufriedenheit bereitet haben, dass so herausragende Männer wie A. P.
Bernstorff und
Chr. Ditlew Reventlow ihm alle Ehre für seine Mitwirkung an den Agrarreformen in Dänemark erwiesen
haben.
In einem Notat aus seinen letzten Tagen wird zitiert:
"Ich kann dem Gedanken Platz lassen, der einem Mann welcher den Werth des Lebens und des Daseyns
fühlt, vor allen der
angenehmste und befriedigendste ist: nicht ohne Nutzen in der Welt gewesen zu seyn."
„– nicht ganz ohne Nutzen in der Welt gewesen zu sein...“
Georg Christian Oeder konnte 1791 in dem Bewusstsein diese Welt verlassen, dass er – trotz der Worte
von Narren –
Dänemark ein guter Diener und ein kluger Ratgeber gewesen war.
Sein Name wird weiterleben – nicht nur durch die „Flora Danica“ – sondern auch durch seinen Einsatz
für den Bauernstand,
als dieser wirklich gebraucht wurde.
Ernst Willumsen
Frederiksberg 1985
Literatur
Dies ist Seite 18 des Originalmanuskripts von Ernst Willumsen.
Bedenken über die Frage: Wie dem Bauernstande Freiheit und Eigenthum in den Ländern, wo ihm beydes fehlet, verschaffet werden können.
Frankfurt und Leipzig 1769 (anonym)
Betænkning over det spørgsmaal: Hvorledes Frihed og Eiendom kunde forskaffes Bondstanden i de Lande, hvor den fattes begge dele.
Aus dem Deutschen übersetzt von Barthold Joh. Lodde
Kopenhagen 1769 (anonym)
Zusätze zu dem Bedenken über die Frage: Wie dem Bauernstande Freiheit und Eigenthum in den Ländern, wo ihm beydes fehlet, verschaffet werden können?
Frankfurt und Leipzig 1771 (anonym)
(Übersetzt ins Dänische von Ernst Willumsen, Frederiksberg 1985. Liegt nur als Manuskript vor.)
Sowohl "Bedenken" (1769) als auch "Zusätze" (1771) erneut veröffentlicht mit weiteren Ergänzungen.
Altona 1786 (mit Namen des Autors)
Gerhard Anton von Halem:
Andenken an Oeder
Altona 1773
(Übersetzt: "Til Minde om Oeder" ins Dänische von Ernst Willumsen, Frederiksberg 1985. Liegt nur als Manuskript vor.)
Inger Gorny: Georg Christian Oeder
Sonderdruck aus "Peter Friedrich Ludwig und das Herzogtum Oldenburg"
Oldenburg 1979
Nachschrift zu einer Grabinschrift
Das Grabmonument von Johan Wiedewelt für Georg Christian Oeder auf dem Friedhof in Oldenburg trägt auf
der Vorderseite
das Bild der Moltebeerenblüte, der Pflanze, die den Anfang von Flora Danica bildet. Außerdem sind (wenn
auch undeutlich)
die Namen von Oeder und seiner Ehefrau zu lesen.
Die Rückseite des Denkmals war vollständig mit einer Inschrift versehen, die heute jedoch unleserlich
ist;
glücklicherweise kennen wir sie durch den Autor Gerhard Anton von Halem, der sie in seinem
Erinnerungsbuch über Oeder
wiedergab.
Sie lautet auf Deutsch:
Daniens Blumen und Kräuter
sammelt' und flocht' er
zum dauernden Kranz
Sichre Pflege danken die Wittwen
ihm
Ihn segnet der dänische Landmann,
welchen sein kühner Ruf erster
Bote der Freiheit ward
Auch in Oeders Wappen war die Moltebeerenblüte ein wichtiger Bestandteil.